Am Seeufer

Wald Amnus >>>

Ich bekam gerade noch so die Kurve über die letzte Baumkrone des Waldes, bevor ich noch ein kurzes Stück über die Seeoberfläche glitt und kopfüber ins Wasser stürzte. Der Bienenschwarm zog sich sofort zurück als das Wasser spritzte, die wütende dunkle Wolke summte noch einen Moment lang über dem Wasser, bevor sie zurück zum Wald flog.
Das bekam ich unter Wasser nicht mit und ich hatte gerade auch ganz andere Probleme weil ich mich gedreht hatte und jetzt den Grund des Sees vor mir hatte. Ich ruderte mit den Armen und Beinen und versuchte auch was mit den Flügeln anzufangen, aber die waren zu schwer um sie im Wasser zu bewegen. Ich war nicht besonders gut im schwimmen...genauer gesagt konnte ich gar nicht schwimmen.
Zum Glück ertastete meine herumrundernde Hand ein Stück Holz, das aus dem Seegrund heraus ragte. Ich drehte mich und drückte mich von dem Holz ab in Richtung Seeoberfläche, durchbrach sie und rang nach Luft, während ich in Richtung Ufer paddelte und wieder festen Boden unter die Füße bekam. Ich rang noch immer nach Atem als ich mich ans Seeufer sinken liess. Das war knapp gewesen...

Akela rannte zum Wasser und schöpfte mit ihrem bloßen Händen das durchsichtige Nass. Schnell begann sie zu trinken.
Als sie keinen Durst mehr hatte, musste sie sich verwundert umsehen. Sie war noch nie in diesem Teil. Doch da war noch was anderes.
Sie kniff die Augen zusammen und erkannte am anderen Ufer ein Wesen. Es hatte Flügel, doch sie kannte diese Art von Wesen nicht.

Ich stürzte aus dem Wald zum Seeufer und ließ mich kurze Hand in das weiche Wasser fallen. Ob dieses eklige Spinnen Wesen nun weg war? Ich stieg aus dem Wasser und schüttelte mich. So etwas widerliches. Wie sich diese Viecher mit ihre vielen Beinen an einem hoch wuchteten. Zur Vorsicht ging ich noch mal ins Wasser und suchte alles an mir ab. Dann stellte ich mich zitternd an das Ufer, flüsterte in mich hinein einen trocken Zauber und auf einmal war ich wieder ganz und gar trocken.

Akela wurde aus ihren Gedanken gezogen, als sie plötzlich ein Platschen hörte, und dann total nass war. Sie wirbelte herum und sah ein Mädchen, dass mit ihrem Rücken zu ihr stand. Das Mädchen war ebenfalls total nass, doch plötzlich war das Wasser an ihr verschwunden und alles war wieder trocken.
"Auch eine Magierin, hm?" Fragte ich mit einer genervten Stimme, und trocknete mich ebenfalls.

Ich hörte ein genervtes flüstern hinter mir und drehte mich langsam um. Dann starrte ich direkt in die genervten Augen eines Mädchens etwa meines Alters. Ich verstand sofort was los war und kicherte unsicher:" Hab ich dich nass gemacht?" Und genau nach dem ich das sagte blieben mir die Worte im Mund stecken... ich kann sie gar nicht nass gemacht haben sie war nämlich überall trocken nicht mal ein Tropfen war an ihrem zierlichen Körper.

Akela verdrehte die Augen. Bitte nicht so eine kichernde Tussi Bat sie in ihren Gedanken und richtete sich auf. "Ja, du hast mich nass gemacht."
Zischte sie und sah plötzlich wie sie stockte. Sie zog eine Augenbraue hoch. "Ist was?" Fragte Akela und streichte ihre Klamotten glatt.

" Bist du auch eine Magierin? Ich meine weil du nicht nass bist und ich dich angeblich nass gemacht habe." Sie schloss die Augen und Bat das die Magierin nicht ganz so wütend war. Dann öffnete sie ihren Mund und sagte mit gelassener Stimme:" Ich bin gerade aus dem Wald gekommen und auf einmal stürzte sich so ein Spinnenartiges Wesen auf mich. Und weist du ich kann Spinnen nicht wirklich leiden eher gesagt hasse ich diese kleinen krabbel Viecher. Also um dieses Wesen los zu werden bin ich aus Reflex in das Wasser gesprungen. Ich hab dich ja nicht gesehen." Als sie dachte die andere Magierin hätte endlich verstanden was los war drehte sie sich um und sagte nochmals:" Tut mir aufrichtig leid... Dürfte ich deinen Namen wissen?" Sie blieb stehen und linste sie die Magierin fragend an.

Akela schaute die andere Magierin verständnislos an, nichte dann trotzdem. "Ich heiße Akela." Sie hielt es nicht für nötig die andere nach ihrem Namen zu fragend und ging langsam weiter, um zu dem Geflügelten Jungen zu kommen. Wie konnte man so Angst vor Spinnen haben? Sie ist eine Magierin, sie hätte so gut wie alles gegen diese Spinne tuen können, aber nein, sie muss in das Wasser springen und alle nass machen. Dachte Akela und schüttelte den Kopf.

Ich war in den nächsten Minuten damit beschäftigt, mich im Liegen und soweit das ging, abzutasten und zu sehen, wo ich überall Stiche abbekommen hatte. Nicht nur das sie schön anschwillten, nein sie taten auch ziemlich weh.
Ah man, diese dämlichen Bienen hatten mir in den Allerw...
Ich sah auf als der Wind Stimmen in meine spitzen Ohren trug, linste kurz und wie zufällig in die Richtung, aus der sie kamen. Dort drüben waren zwei Wesen, die mir gar nicht aufgefallen waren...naja ich hatte ja auch einen Haufen Bienen hinter mir her gehabt.
Ich stand langsam auf, spreizte die Flügel und schüttelte sie und mich, wrang mein Oberteil aus und faltete die Flügel auf dem Rücken, um in der gleichen Bewegungen den Fremden den Rücken zuzukehren. Ich tat so als hätte ich die beiden da drüben nicht gesehen...und ich tat auch so als würde ich nicht bemerken, das eine davon in meine Richtung kam.

Ich sprang freudig hinter der Magierin her und quickte:" Akela, was? Ist ein schöner Name... ich heiße Ariana." Dann verdoppelte ich mein Schritt Tempo und holte Akela ein.

Akela stöhnte und verdrehte die Augen. "Ah." Sagte sie und ging etwas schneller als vorher weiter. Der Junge wandte ihnen nun den Rücken zu, und sah nicht, dass die beiden Magierin ankamen. "Entschuldigung, so eine Art von Wesen wie dich habe ich noch nie gesehen." Meinte Akela zu dem Jungen und stellte sich in seinen Blickwinkel. Ariana stoß sie leicht von ihr weg.

Ariana bleib etwas abseits stehen und beobachtete das Geschehen. Sie fühlte sich in diesem Moment so alleine, obwohl zwei andere Geschallte in der Landschaft standen. So langsam hatte sie das Gefühl das Akela sie nicht mochte und das nur weil sie sie vorhin nass gespritzt hatte. Das war doch nicht ihre Absicht sie wollte doch nur dieses Gruselige Spinnen Viech von sich runter haben. Wenn man Panik hat dann denkt man doch oft nicht nach... oder war nur sie so gewesen? Nein das kann nicht sein jeder hatte Ängste und jeder mit der Angst vor Spinnen hätte so reagiert. Da war sie sich ganz und gar sicher. Sie lies ihre Mundwinkel fallen und fing leicht an zu schluchzten.

Diese Mistbienen hatten mich auch im Gesicht erwischt. Da begann gerade ein besonders dicker Stich anzuschwellen, genau auf der linken Wange.
Ich war noch dabei auf besagtem Stich herum zu drücken und das Messer, das ich die ganze Zeit über noch festgehalten hatte, zurück in die Scheide zu befördern, während die beiden Fremden näher kamen. Die waren nicht zu überhören...und auch nicht zu übersehen als sich die eine demonstrativ vor mich stellte und die andere weg schubste die daraufhin zu schluchzen begann...okeeeeeee...
Ich liess den Stich in Ruhe und senkte die Hand, damit der schiefe Blick, den ich der Fremden zuwarf, besonders gut zur Geltung kam und nicht zu übersehen war. Den gleichen schiefen Blick warf ich der Anderen zu, die ein wenig abseits stand. " Tja dann...hast dus wohl jetzt." Das war an die Fremde gerichtet, die sich vor mir aufgebaut hatte. Ich blickte sie bei meinen Worten wieder an.

Akela regte sich innerlich total auf, doch ihr tat Ariana auch irgendwie leid. Sie seufzte als der Junge ihr einen schiefen Blick zu wandte. Akela nickte nur und gesellte sich wieder zu Ariana. "Und wie heißt diese Art von Wesen? Wenn ich fragend darf." Meinte sie dann und schaute kurz zu der anderen.

Als Akela mit zögerlichen Stritten zu Ariana trat schaute sie auf und hörte langsam wieder auf zu schluchzen. Dann wischte sie ihre Tränen aus dem Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust was bedeuten sollte das sie die Art von der Magierin etwas einschüchternd fand.

Ich blickte der Fremden hinterher die wohl Akela sein musste wie man ja eben unschwer hatte hören können, als sie zu ihrer Bekannten rüber ging. Die hatte scheinbar wirklich geheult, warum auch immer. Das ging mich ja nichts an...
Wenn ich etwas nicht mochte, dann waren das irgendwelche neugierigen Leute wie Akela beispielsweise, die noch nicht einmal ein einfaches 'hallo' hören liessen oder nicht einmal so taten als hätten sie ein wenig Anstand. Nicht das ich besonders viel mit Anstand am Hut hatte.
" Das geht dich ja wohl mal überhaupt nichts an, würde ich mal sagen."

"Achso, klar." Meinte sie und kniff wütend die Augen zusammen. Sie hatte doch nur gefragt. Wieso waren alle so empfindlich?
Dachte sie sich und schüttelte den Kopf. Dann schaute sie in das Wasser, dass sich vom herankommenden Wind kräuselte. Der See war
so klar, dass man die Fische am Grund sehen konnte.

Ariana musste grinsen als der JUnge ganz frech sagte das sie das ja wohl gar nichts angeht. Dann plapperte sie schon ohne nachzudenken drauf los:" Deine Flügel sind wunderschön.." Aber da war es schon zu spät. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und befürchtete das sie gleich zwei fragende Blicken ansahen.

Akela zog eine Augenbraue hoch, bei den Worten von Ariana. Jedoch dachte sie sich nichts dabei, was Ariana sagte, da Akela sowieso schon dachte, dass Ariana nicht mehr ganz dicht ist. Sie musste grinsen.

Ariana ging schüchtern auf den "VOGELJUNGEN" zu blieb kurz vor ihm stehen und sah ihn bewundernswert an.

Ich verzog den Mund zu einem übertriebenen Lächeln dem man ansehen konnte, dass es nicht echt war. Man konnte der Fremden an der Nasenspitze ansehen dass ihr meine Antwort nicht passte aber bei Barbak dem Großen WENN da irgendwer FREMDES einfach so ankam und FRAGTE was ich war?Hallo??? Ich war doch nicht blöd...
Ich seufzte laut aus. Gut also dann...ich hatte immer noch nichts zu essen und der Tag würde auch nicht mehr ewig dauern. Jetzt wo ich schon keinen Honig bekam.
Die, die dann wohl Ariana hieß fing sich einen weiteren Blick von mir ein als sie was über meine Flügel verlauten liess...die Beiden waren echt komisch...
Ich schielte zu Akela rüber und blickte dann wieder Ariana an." Ach...findest du?" fragte ich leise und begann zu lächeln. Ich entfaltete meine Flügel leicht und raschelte demonstrativ mit ihnen...

Angeber. Dachte Akela sich, als sie plötzlich ein Grollen hinter sich hörte. Sie schaute hinauf in den Himmel und sah die herankommenden,
dunklen Wolken, die schon gelbe Fungen von sich gaben. "Ein Gewitter..." Stöhnte die Magierin und schloss kurz die Augen. Um sie herum bildete sich ein blau, leuchtender Wirbel. Der Wirbel vergrößerte sich und bis sie den Wirbel zu einer Kugel formte und ihn vor sich hin schob, bis sich daraus eine kleine Hütte bildete. "Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne eintreten." Meinte sie lächelnd und machte einen gespielten Knicks. Dann tänzelte
sie zu ihrer Hütte.
Innen drin war es angenehm warm, und ein Tisch mit Stühlen, und 3 Betten standen ihnen zur Verfügung. Langsam fing der Regen an, auf den See und gegen die zwei Fensterscheiben zu prasseln.
Auf dem Tisch lagen Brote und Aufstrich. Akela machte es sich auf einem der Betten bequem, und schaute hinaus, auf das Unwetter.

"Ja finde ich." Sie blickte schüchtern auf den Boden und als der Junge mit seinen schönen Feder Flügeln anfing zu rascheln hob sie den gesenkten Kopf und fuhr sich mit der Hand durch das blaue, kurze Haar. Als Akela dem Jungen und ihr anbot sich zu ihr in ihre kleine Hütte zu begeben zögerte sie, überlegte einen Augenblick, trat langsam vor und ballte ihre zierlichen Hände zur Faust. Da sie immer noch nicht wusste ob Akela sie überhaupt leiden konnte.

Mein Lächeln wurde breiter, verschwand dann aber ziemlich schnell wieder aus meinem Gesicht als das Grollen zu hören war. Ich sah auf und blickte in betreffende Richtung. Von Westen zogen dicke dunkle Wolken heran und näherten sich ziemlich schnell...ich hatte gar nicht bemerkt, das ein Unwetter näher kam, war wahrscheinlich zu sehr mit den Bienen beschäftigt gewesen. Immerhin hatte es eine halbe Stunde gebraucht, bis ich erst einmal so nah an dem Bienenstock gewesen war...
Akela zog meinen Blick wieder zu sich als sich so eine Art blauer Wirbel um sie bildete und größer wurde. Ich trat instinktiv ein paar kleinere Schritte zurück und beobachtete diesen merkwürdigen Wirbel dabei, wie er sich von ihr löste und sie ihn wohl formte...bis plötzlich ein Haus auf einem Stück freier Fläche stand...wie durch Zauberei.
Ich wurde misstrauisch. Genau DAS war es, Zauberei oder Magie. Das bedeutete, dass diese Akela, dieses durchgedrehte Mädchen, das schneller zwischen verschiedenen Gemütern hin und her sprang so etwas wie eine Magierin sein musste...ich hatte keinen besonders guten Draht zu Magiern.
Während die Beiden sich dem frisch herbei gezaubertem Haus zuwandten, legte ich die Flügel wieder an und blieb am Seeufer stehen. Die ersten Tropfen fielen auf mich hinab, eigentlich machte es keinen Unterschied, ob ich hier draußen war, oder drinnen, ich war sowieso klatschnass. Andererseits hatte ich keine Lust, mir noch eine saftige Erkältung einzufangen.
Ich hatte aber auch keine Lust mit dieser durchgeknallten Magierin herumzuhängen, wenn sie denn wirklich eine war. War ja eigentlich sicher das sie eine war...

Akela merkte, dass niemand in das angebotene Haus kam. Sie lächelte und ging in den Türrahmen. "Na los komm schon." Sagte sie mit einem breiten Grinsen an Ariana gerichtet. Doch was dem beflügelten Jungen anging... sie sah ihn an, und merkte, wie durchnässt er war. "Wenn ich bitten darf." Sie schnipste kurz mir ihrem Finger und schon war der Junge wieder trocken. Hoffentlich war es ihm nicht unangenehm, dass ich eine Magierin bin. Oder dass ich will, dass er in die Hütte kommt. Bin ich denn so angsteinflößend? Dachte sie kichernd und verschwand wieder in der Hütte. "Hier gibt es auch etwas zu essen." Meinte Akela noch mal laut, als sie sich wieder auf das Bett setzte.