Am Seeufer

Ariana würdigte dem Rücken von Silas einen kleinen Blick und sah das er fertig mit essen war und ich zufrieden über den Bauch streichte. Jeden Moment würde er gehen ,dachte sie und schloss wieder die Augen um nicht zu riskieren das Silas sah das sie noch nicht schlief.

... Die Ranken schlangen sich immer fester um ihre Beine, bis schließlich ihr ganzer Unterkörper mit den grünen Pflanzen bedeckt war. Man konnte am Horizont erkennen, wie eine der zwei Gestallten die Hand hob, und uhrplötzlich fielen die seltsamen Pflanzen von Akela ab.

Die Magierin schreckte aus ihrem Traum. Sie rieb sich die Augen und sah zu den anderen beiden. Ariana schlief wohl, und Silas saß zufrieden mit dem Rücken zu ihr auf einem der Stühle. Sie ließ sich wieder ins Kissen sinken. Draußen war es dunkel und der Mond spiegelte sich im See. Klitze kleine Sternchen funkelten am schwarzen Nachhimmel.

Ich döste doch tatsächlich leicht ein während ich auf dem Stuhl saß, die Flügel auf dem Boden hängen hatte. Vielleicht wär ich auch ganz eingenickt wenn da nicht plötzlich ein geräusch gewesen wäre. Akela schreckte auf und rüttelte mich wieder ein wenig wach.
Ich seufzte leise und setzte mich auf. Baaah ich konnte echt gerade mal schlafen...aber war das Beste wenn ich das woanders tat, in meinem Baumhaus zum Beispiel, da wo ich mir sicher war, das ich einigermaßen sicher war. Die Hütte hier war mir immer noch nicht so geheuer.
Ich stand langsam auf und warf einen Blick zu den Betten, die im Dunkeln lagen. Ich hatte zwar bessere Augen als der ein oder Andere, aber im Dunkeln konnte ich nicht besonders viel mehr erkennen. Trotzdem ging ich davon aus, das die Beiden schliefen...es wurde Zeit sich aus dem Staub zu machen.
Wenn das Mondlicht nicht wäre, hätte ich gar nichts mehr gesehen. Irgendwie würde ich trotzdem zu meinem Baumhaus zurück finden, immerhin lebte ich schon seit Jahren im Wald.
Ich wandte mich ab und trat langsam auf die Tür der Hütte zu. Sie war mittlerweile geschlossen, vielleicht hatte jemand Anderes sie zu gemacht.
Ich öffnete die Tür langsam und trat leise nach draußen.

Ariana öffnete ihre Augen einen spalt und sah wie Akela aufschreckte. Wahrscheinlich hatte sie einen schlechten Traum oder so was. Ariana konnte von ihrem Bett genau durch ein Fenster in den Sternenhimmel blicken und sie sah gerade wie eine wunderschöne Sternschnuppe am Fenster vorbei flog. Sie drückte die Augen fest zusammen und wünschte sich das Silas noch eine Weile bei ihr und Akela blieb. Und als sie dachte das das Augen drücken schließen genug war öffnete sie sie wieder einen Spalt und linste hinüber zu Akela und dann zu Silas.

Akela öffnete die Augen, als jemand die Tür öffnete. Als sie jedoch sah, dass es nur Silas war, schloss sie ihre Augen gleich wieder.
Ihr war es recht, ob er nun fort geht, oder nur frische Luft braucht. Ihr war im Moment nur wichtig, dass sie genug Ruhe bekam. Mit
ein wenig Magie könnten sie Silas so wie so wieder aufspüren.

Ariana blieb stocksteif auf ihrem Bett liegen als sie hörte wie jemand ganz sachte einen Stuhl zur Seite rückte. Sie öffnete wieder leicht ihre Auge und sah das Silas aufstand und aus der Tür hinaus trat. Ob er jetzt ging oder ob wohl nur frische Luft brauchte? Hoffentlich war es eher das zweitere gewesen da ihr es zu peinlich wäre wenn sie jetzt zufällig aufwachte und Silas anflehte das er nicht gehen sollte.

Ich blieb auf der Türschwelle noch einmal stehen weil ich aus dem Augenwinkel etwas über den vollkommen klaren und wolkenfreien Himmel blitzen sah. Musste wohl eine Sternschnuppe oder sowas gewesen sein...
Ich trat ganz nach draußen und schloss die Tür langsam hinter mir, während ich gähnte. War ich vielleicht müde...aber ich würde noch eine Weile warten müssen, erst musste ich daheim ankommen.
Ich ging noch ein paar Schritte, bevor ich die Flügel spreizte, einmal kräftig mit ihnen schlug und mich dann vom Boden abstieß um mich in die Lüfte zu schwingen. Mit dem vollen Magen war Fliegen irgendwie anstrengender und ich war auch ziemlich müde...aber da musste ich jetzt durch...
Es dauerte nicht lange bis der See und die kleine Hütte hinter mir verschwand und unter mir nurnoch dunkle Bäume waren...bis zu meinem Baumhaus war es ein ganz schönes Stück.

<<< Amnus-Wald

Als ich endlich die Gewissheit hatte das Silas weg war fing ich mit leichter Stimme an zu sagen:" Akela bist du wach?"

Akela machte ein Geräusch der Zustimmung und setzte sich auf und gähnte einmal ausgiebig. "Wollen wir ihm hinterher?" Fragte sie, da sie sich schon
denken konnte, was los war. Ob Ariana sich in Silas verguckt hat? Bei dem Gedanke musste Akela leise kichern.
Sie stand auf und schaute zum Fenster hinaus. Hinter dem See war ein Wald. Ist er da vielleicht reingeflogen?

Ariana hörte das kichern von Akela und giftete:" Was gibt es da zu kichern? Das ist gar nicht lustig ich dachte er sagt wenigstens tschüss." Ihr lief eine warme Träne über das Gesicht und sie richtete sich in ihrem Bett auf um nicht ganz so traurig zu wirken. Dann rieb sie sich kräftig die Augen und starrte in die Richtung wo Akela stand.

Akela merkte wie bestürzt Ariana klang und verzog das Lächeln sofort. "Also kommst du nun?" Fragte sie dann und trat aus der Tür.
Draußen war es seltsam warm für diese Uhrzeit. "Weißt du wie man eine Verfolgung aufnimmt?" Meinte sie dann als sie auf dem nassen
Erdboden stand. Sie fragte dass nur, um sie zu testen. Ob sie wirklich alle ihre Zauber aus dem Buch holte.

Ariana sah sie bestürzt an und fragte:" Was willst du denn machen. Und ja ich weis wie man eine Verfolgung aufnimmt .... ich bin doch nicht blöd."

"Ich wollte nur, dass wir vielleicht Silas hinter her gehen. Natürlich nur wenn du das willst." Sagte sie und schaute in den mysteriösen Wald,
aus dem schon gruselige Geräusche kamen. Hoffentlich denkt Ariana nicht, dass Akela denkt, dass Ariana in Silas verknallt ist. Denn dann würde
Ariana jetzt blöd reagieren.

"Wieso sollte ich ihm hinterher wollen? Denkst du etwa..?" Sie sprach den Satz nicht zu Ende weil sie wusste das Akela wusste was sie meinte. Sie stand aber trotzdem auf und ging zum Tisch wo noch immer etwas Brot und Aufschnitt stand. Dann betrachtete sie alles ganz genau um zu prüfen ob Silas nicht doch noch etwas vergessen hatte. Aber leider Gottes hatte er wirklich nichts vergessen.

Akela stöhnte unhörbar. "Kommst du jetzt mit oder nicht?" Fragte sie zum dritten mal. Sie zauberte sich kurz rote Augen, womit sie hinter-
lassende Fußspuren sehen konnte. Sie kam bis kurz vor den See. Dann verschwanden die Fußspuren. Entweder ist er geschwommen, oder
er ist geflogen, was sich Akela eher vorstellte.

Ariana schrie ihr noch hinterher:" Was willst du ihm denn sagen?......
Das er zurück kommen soll weil wir ohne ihn nicht zurecht kommen?" Sie schüttelte etwas traurig den Kopf und dachte,
was bildete die sich eigentlich ein einfach zu denken ich hätte mich in SO einen verknallt. Das war ja wohl mal unverschämt.
Sie ging zum Fenster und sah wie Akela nach Fußspuren suchte. Ariana hatte keine Lust das der Junge dachte sie wäre in ihn verknallt und genau aus diesem Grund bewegte sie sich nicht von der Stelle.
Wenn sie es sich genau überlegte war es im Fenster je schon ganz schön.
Man konnte in den tiefen, angsteinflösenden Wald gucken hinauf in den Himmel
wo sich unzählige Sterne sammelten und auf den weiten,
dunklen See in dem sich alle Sterne am Himmel wieder spiegelten und in dem man auch ab und zu
Fische an die Oberfläche kommen sah.
Ariana fühlte sich unwohl in dem Gedanken das sie diesen außerordentlich komischen Jungen nie wieder sehen würde. Ihr stiegen wieder Tränen in die Augen und langsam fing sie auch wieder an zu schluchzen.

Akela suchte noch nach anderen Hinweisen, als Ariana von drinnen schrie, was wir ihm sagen sollen. Nun, darauf wusste Akela auch keine
Antwort mehr. Sie dachte, damit könnte sie Ariana helfen. Sie wird sich schon noch umentscheiden. Akela kam wieder rein in die Hütte.
Da es immer noch dunkel war legte sie sich zurück in ihr Bett. Bis Morgen sollten sie sich ausgeruht haben. "Schlaf jetzt weiter, okay?" Meinte
sie mit beruhigender Stimme und versenkte den Kopf in das Kissen.

Ariana schüttelte den Kopf und sagte:" Ich will nicht schlafen ich warte bis die Sonne am Himmel steht und du dann endlich wieder aufstehst dann zauber ich neues essen und dann verspeisen wir es genüsslich." Sie lächelte ein bisschen da sie sich noch nie so Ausgedrückt hatte. Dann sah sie gespannt aus dem Fenster und fluchte laut. Wieso hatte die Sternschnuppe nicht ihren Wunsch erfüllt? Und wieso hat sie Silas nicht einfach wieder in die Hütte gezaubert? Wahrscheinlich weil sie keinen Zauber dafür wusste. Sie ärgerte sich fürchterlich und biss sich vor Wut fast auf die Zunge.

Akela wartete, bis Ariana nicht auf den Tisch schaute, und bewegte dann ihre Finger. Ein kleiner, blauer Strahl leuchtete auf den Tisch und
wenige Sekunden später lag ein schwarzes Armband auf dem Tisch. Als der Strahl weg war, rief Akela: "Sieh nur. Gehört dir das Armband?" Fragte
sie Ariana und zeigte auf das Leder Armband.

Ariana schreckte aus ihren Gedanken auf und drehte sich fast in Zeitlupe um als Akela fragte ob ihr das Armband auf dem Tisch gehörte. Ariana schüttelte heftig mi dem Kopf und bemerkte dann mit einem auffälligen Ton:" Gerade eben lag da noch kein Armband ...... "

Akela verdrehte die Augen. Wieso musste sie es ihr so schwer machen? "Nun, ich habe es ja jetzt gesehen. Hatte Silas das nicht um?"
Meinte sie mit einem überzeugendem Ton und schaute sich um. Das Armband war ziemlich verrunzelt und alt. Ich hätte das auch
nicht besser machen können... Warf ich mir vor als ich das verschrumpelte, dunkle Armband ansah.

" Weiß nicht da hab ich nicht drauf geachtet.",antwortete sie etwas störrisch, kam zu Akela und betrachtete das Armband. Es war ziemlich alt... wo Silas es wohl her hatte? Dann starrte sie vor sich hin auf dem Tisch und hob beschwörend die Hände und der ganze Tisch stand auf einmal voller essen. Sie sah Akela an und brachte ein kleines:" Uuups ich glaube das war ein bisschen zu viel." Danach nahm sie sich ein Hörnchen, dippte es einmal in den Honig ein und verschlang es genüsslich bevor sie überhaupt saß.

Akela machte große Augen, als das ganze Essen auf dem Tisch stand. Doch Akela wollte nichts essen. "Ich hab keinen Hunger." Lächelte
sie und schaute wieder aus dem Fenster. Diese Nacht ging langsam vorüber, doch es leuchteten schon ein paar strahlen hinter dem See hervor.
Die Sonne würde also bald aufgehen, und hoffentlich entscheidet Ariana sich dann noch um, und wir gehen zu Silas. Um ihm das Armband zu geben!
Fügte sie ironisch in ihren Gedanken zu, und kicherte unbemerkt.
Das Licht der Sonne strahlte nun schon in das Fenster hinein, und eine rote Kugel stand unmittelbar über dem See.

Vielleicht war das ja wirklich Silas Armband... und er hatte es wirklich hier vergessen. Arianas
Gedanken fuhren Achterbahn. Was sollte sie bloß tun? Sollte sie mit Akela Silas das Armband bringen oder hier bleiben und weiter vor sich hin grummeln. Sie wusste es nicht, sie wusste nichts mehr, alles war vollkommen weg geblasen. Sie fing wieder an zu weinen und damit es nicht auffiel nahm sie sich den Trinkkelch und tat so als würde sie was trinken. Sie versuchte so unbemerkt wie nur möglich weiter zu weinen und zu schluchzen.

Akela merkte, dass an Ariana etwas komisch war, achtete aber auch nicht weiter darauf. "Ich hab überlegt in den Wald zu gehen. Das Armband
können wir ja mit nehmen, aber ich denke nicht, dass wir ihn dort finden werden." Eigentlich war Akela sich sogar ziemlich sicher dabei, dass
Silas in den Wald geflogen sei. Doch Ariana musste das ja nicht unbedingt wissen. "Wenn du fertig bist, können wir los gehen." Akela sprang aus
dem Bett und ging vor die Tür. Kurz suchte sich noch mal nach den Fußspuren, aber sie ließ die roten Augen schon bald wieder verschwinden, als
sie gesehen hat, wo Silas abgesprungen war.