Das kleine Dorf Juuka

"Die sind mit Sicherheit weitergegangen.", kommentierte er und streichelte einmal über ihren Handrücken. "Seid ihr euch eigentlich sicher, dass wir in die richtige Richtung gehen? Ich hab nämlich keine Ahnung und keine Karte nach der ich mich richten könnte.", sagte er leicht zweifelnd.

Arthur hörte, wie die anderen beiden sich leise unterhielten. Still lief er voraus, auf der Suche nach... Er selbst wusste nicht wonach. Plötzlich hörte er ein Knacken. Abrupt blieb er stehen und sah sich um. Auch die anderen hielten an, er spürte ihre Blicke. Dann sah er aus dem Augenwinkel einen Schatten auf sich zurasen. Er keuchte: Es war ein ihm nur zu vertrauter Anblick. Ein Höllenhund spang aus dem Gebüsch über Wella hinweg, beachtete sie nicht, sondern stürzte sich auf Arthur.Der zog sein Schwert und wich zurück. Langsam nähte sich das riesige schwarze Tier. Seine roten augen glühten. Dann sprang er und Arthur stach zu. Doch gerade als sein Schwert sich in das Tier bohren wollte, verschwand es. Arthur fluchte und drehte sich um. "Er wird wiederkommen. Das war kein Zufall. Irgendjemand hat ihn auf...auf mich angesetzt." Das Schwert hatte er weggesteckt und zog jetzt einen von seinen Wurfdolchen aus seinem Stiefel. Dann lief er weiter, angespannter als vorher. Auf einer Lichtung hielt er. "Hier machen wir Rast. Tut was immer ihr tun wollt, ich muss weg, morgen bin ich wieder da.

Wella wurdelangsam wütend. "Wieso denkst du immer alle sind nur hinter dir her?! Du bist wohl das besonderste was es auf der Welt gibt!" Giftete sie Arthur an. Was bildet der sich eigentlich ein?!

Abrupt blieb Arthur stocksteif auf der Stelle stehen, drehte sich ganz langsam um und kam auf Wella zu. Seine Augen funkelten. "So denkst du das? Glaubst du es ist einfach für mich? Einfach, sich selbst nicht zu kennen, weder wo man herkommt, noch ob man eine Familie hatte? Glaubst du es ist einfach für mich jeden Tag an dem zu zweifel was ich tue, nicht zu wissen was der nächste Schritt ist? Denkst du, ich habe es leichter als du? Nein Wella, dass ist nicht wahr, ich habe es deutlich schwerer. Ich weiß du denkst, ich spräche von dem großen Vergessen. Nein das tue ich nicht. Ich habe keine Ahnung, woher ich komme, was auf mich zukommt, wer ich bin." Er sprach sehr leise, den Blick fest auf Wella gerichtet. Während er sprach fuhr seine Hand immer wieder zu der Narbe an seinem Arm.

Wella schaute Arthur wutentbrannt an. "Du denkst also auch du hast es am schwesten ja? weißt du wie es ist Vampir zu sein? NEIN! Es ist viel schlimmer als seine Familie nicht zu kennen. Weil man weiß, dass man seine eigene Familie umgebracht hat! Das ist tausentmal schlimmer als ein Elb zu sein, der nicht weiß, was man ist!" Sie durchbohrte ihn mit ihren Roten Augen.

"Davon rede ich nicht. Ich denke nicht das ich am schlimmsten dran bin. Ich sage dir nur, stell mich nicht infrage. Es könnte für uns beide schlecht sein." Er sah sie traurig an.

"Du meintest doch grade dass du es schlimmer hast als ich!" Meinte sie. Sie hatte überhaupt kein Mitgefühl mit ihm.

"Ja und das stimmt. Du weißt wenigstens, das deine Familie nicht mehr am Leben ist, es ist sicherlich schrecklich für dich, daran schuld zu sein. Aber ich weiß nicht einmal ob eine habe uund ob sie lebt." Sein Blick bohrte sich in ihren.

"Du kanntest deine Familie noch nichtmal richtig! Also, was kümmert es dich, ob sie noch lebt?"

Arthur starrte sie an."Du verstehst es nicht." Dann wandte er sich ab,sammelte Holz und machte ein Feuer,dann setzte er sich und starrte in die Flamme.

Die Sonne ging langsam am Horizont auf. Der Morgentau glitzerte auf dem Gras und den Blättern der Bäume.
Leichter Nebel hang in den Baumkronen und ließ den dichten Wald seltsam fremd wirken.
Ein Windzug bließ die frische Luft durch die Äste und ließ den Nebel tanzen wie den Schleier der feinen Damen.
Der Wald lag friedlich da und selbst das Dorf 'Juuka' , das man vom Waldrand aus über die Grasebene hinweck erkennen konnte, war noch ruhig.

Driger öffnete die Tür des kleinen Hauses und sah sich um.
Noch lag das Dorf ruhig da, doch würde das nicht mehr lange so bleiben.
Driger bog von der Seitenstraße wo das Haus der Familie lag auf die Hauptstraße, er musste unbedingt noch ein Geschenk für Dani besorgen, sie hatte heute Geburstag.
Er ging weiter bis er den Rand des Dorfes erreichte.
Der Wald lag ruhig da.
Die Familie mied ihn ... den Grund fand Driger allerdings mehr als lächerlich!
Überhaupt fand er die meisten Bräuche eher verwirrend als logisch ...
in dem Jahr das er nun schon hier lebte hatte er viel neues gelernt - doch nicht alles war nützlich.


Driger >> Die große Wiese

"Pfft wenn du meinst." Sagte sie genervt und setzte sich mit Jona etwas abseits von Arthur. Dieser arrogante Idiot! Dachte sie sich ergerlich und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, wie ein Kleinkind.

Am nächsten Morgen stand Arthur auf und weckte Jona. "hör zu, ich ertrage es nicht mehr ich werde alleine weiter reisen, womöglich werden wir uns ja wieder trefen, aber ich kann nicht mehr..." Er nickte dem Engel zu und rannte los.

---> Die Wiese

Driger kam mit Phil im Dorf an, die Wunde hatte eine hässliche dunkel rote Farbe angenommen.
Sie liefen durch die Straßen bis sie den Marktplatz erreichten, im Moment war nicht sehr viel los und die Verkäufer standen bei ihren Ständen und unterhielten sich eifrig.
Driger hielt ausschau nach dem Stand von der alten Prisylla, sie hatte fast alles wenn es um das Thema 'Heilung' ging.
Da Phil ihm nochimmer nicht sagen wollte was ihn gebissen hatte, musste er sie einen Blick darauf werfen lassen.

Celia kam mit ihrer großen Schwester im Dorf an. Sofort suchte sie den nächsten Schmied auf, der nicht weit vom Marktplatz entfernt lag.
In der Schmiede roch es nach Qualm, und Metall, doch das störte die Wasser- Elfe nicht. Hinter dem Tresen stand ein kräftig gebauter Mann, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Willkommen, was kann ich für sie tun?" Fragte er freundlich. "Ich hätte gerne ein paar Pfeilspitzen, wenn das möglich ist."
Der Mann lachte laut und sagte: "Natürlich."
Es dauerte nicht lange da kam Celia schon mit den Pfeilspitzen aus der Schmiede und zeigte sie April. "Und, gefallen sie dir?" Grinste sie.

April stieß einen leisen Freudenschrei aus und umarmte ihre Schwester so heftig das diese wahrscheinlich keine Luft mehr bekam. Im Hundekorb bellt der Welpe fröhlich aber langsam wurde aus dem fröhlichen Bellen ein ungeduldiges Knurren. April schaute verzweifelt in den Korb und und sah an dem Gesichtsausdruck des Hundes das er fürchterlichen Hunger hatte. Sie überlegte und merkte dann das sie auch Hunger hatte, sie hatte ja schließlich dem ganzen Tag nichts gegessen. Sie grinste Celia an und meinte:" Ich glaube unser Hundchen hat gewaltigen Hunger den ich jetzt auch langsam bekomme."

Celia lächelte. "Vielleicht gibt es hier ja irgendwo etwas, wo man sich was zu Essen kaufen konnte." Sie drehte sich einmal und schaute dann zu ein Paar der Stände. Sie ging zu einem von ihnen und hohlte sie zwei Äpfel. Als sie zurück zu ihrer Schwester kam gab sie ihr den einen Apfel, und fragte dann: "Was Essen denn Hunde so?"

April zuckte mit den Achseln und musste lauthals anfangen zu lachen. Alle herum stehenden Menschen starrten sie an und April lief sofort rot an. Sie hatten einen Hund und wussten nicht was diese Tiere überhaupt fraßen.

Driger entdeckte den Stand der alten Prisylla, der mit vielen Stoffstreifen in allen möglichen und unmöglichen Farben geschmückt war.
Bunde von Kräutern, Gräsern und Halmen hingen an Stangen und auf der Auslage gab es alle Arten von Wurzeln, Samen, Blüten, Kügelchen und anderer Dinge, die etwas mit Naturheilung zu tun hatten zu sehen. Alles fein säuberlich sortiert in verschieden großen Schalen aus dunklem, groben Holz.
Sie war ebenso sonderbar wie ihr Dekrationsgeschmack, aber auf dem Gebieht der Heilung ein wahres Genie!
Er führte seinen kleinen Schützling durch die Menschen und hielt dann vor dem kleinen, völlig überladenen Stand an.
Prisylla sah auf und ein breites Grinsen zeigte sich auf ihrem schönen Gesicht.
Sie sah aus wie ca 30, doch Driger wusste das sie älter war ... es umgab sie etwas ... was er nicht deuten konnte eine Art Schleier ...
als er es einmal versucht hatte jemanden zu erklären, hatte dieser ihn nur mitleidig angesehen, er konnte es sich auch nicht erklären aber er war sich sicher, dass das was er sah nicht dem entsprach was sie in Wirklichkeit war!
Er schob den Gedanken beiseite und erwiederte das Grinsen freundlich.
Prisylla strich sich eine ihrer dicken, schwarzen Korkenzieherlocken zurück und stemmte die Hände in ihre Hüften, ihre aquamarin-farbene Augen taxierten das Dou neugierig und eifrig.
"Was kann ich für dich tun?"!, fragte sie dann und sah an Driger hinunter zu Phil, auf dessen Schulter sanft Drigers Hand ruhte.
"Ich möchte, das du dir das einmal anseihst.", beantwortete Driger die Frage leise und nickte kurz in Richtung von Phils Oberarm
Die alte Prisylla ließ die Hände sinken und begann mit geschickten Fingern rasch den Ärmel des Jungen hochzukrempeln.
Ihr Blick verdüsterte sich und Drigers Vorahnung bekam so ihre Bestätigung.

Mac lief über einen kleinen Marktplatz, auf der Suche nach einem Heilerstand. Auf dem Weg hatte er sich die Handfläche verletzt. Bald sah er einen dieser Stände und steuerte darauf zu. Ein junger Mann und ein kleiner Junge waren bereits da. Die Heilerin besah sich die Wunde des Jungen. Mac hatte etwas ähnliches schon mal gesehen, konnte sich aber nicht mehr erinnern worum es sich handelte. Leise nährte er sich. "ähm...ich wollte fragen ob... ob ich helfen kann."

Prisylla sah auf und besah sich den Neuankömmling kurz
"Ich komme gleich zu dir!", sagte sie barsch
Driger sah nun ebenfalls von dem Arm seine kleinen Bruders auf und lächelte schwach, er mochte Prisyllas aufbrausende Art. Sie war zwar manchmal hart und ziemlich frech aber wenn man sie genauer kennen lernte war sie eine sehr nette und hilfsbereite Frau.
Er hob entschuldigend die Augenbrauen ehe er sich an Prisylla wandte.
"Was kann man machen?"
Prisylla stieß pfeifend die Luft aus und setzte den Jungen auf einen kleinen Holzschemel der hinter ihrem Stand stand um sich den Arm besser ansehen zu können, Driger blieb seitlich stehen und wartete auf eine Antwort.
"Nun ich weiß nicht ob es dafür eine Heilung gibt mein Lieber ..."
Phil zuckte heftig zusammen und schluchzte leise.
Driger presste die Lippen zusammen, blieb aber ruhig auch wenn er am liebsten mit aller Kraft mit der Faust auf den Holzstisch geschlagen hätte "Was ist mit der Harpy-ninqita?"
Die Kräuterhexe hob den Kopf und sah Driger prüfend an, ganz so als wolle sie herausfinden ob er verrückt war.
"Das wäre eine selbstmörderischs Unterfangen!", sagte sie schließlich
"Aber nicht unmöglich!", borte Driger weiter. Wenn er es schaffte diese Heilblume zu finden und sie zu Prisylla zu bringen ....
Driger fuhr sich durch das schwarze Haar und warf noch einen kurzen Blick au den Jungen.
Es tat ihm leid das dieser durch ihn aufgehalten wurde, doch er musste einen Weg finden um Phil zu retten, koste es was es wolle!

Mac starrte die Wunde an. Ganz plötzlich schossen ihm Bilder durch den Kopf. Dunkle Schatten flogen über ihn hinweg. Er kniete über Balthasar. "Ich habe so eine Wunde schon enmal gesehen!"

Phrisylla rollte leicht genervt mit den Augen doch der beschwiechtigende Blick Drigers ließ sie nicht sofort losschreien.
Doch konnte sie ihren bösen Blick nicht für sich behalten.
'Gut dann lass mal hören, mein Kleiner. Für was hällst du diese Wunde?!', fragte sie schnippisch
Driger schüttelte den Kopf, für so eine Kleinkindacktion hatte er keine Zeit.
Zwar fand er es etwas dreist, das der Junge sich einfach einmischte und keine Rücksicht auf Phil nahm, der vor Angst ganz steif auf seinem Schemel saß, doch fand er hätte auch ein höfliches Bitten um Zurückhaltung gereicht.
'Hör mal, wir wissen was es ist ... mach dir keinen Kopf.', sagte Driger ruhig und warf der Kräuterhexe einen warnenden Blick zu, nur für den Fall das sie noch etwas sagen wollt, was nicht mit Phil zu tun hatten.

Celia lachte ebenfalls, nur etwas leiser. Als sie grade aufgehört hatte, zu lachen, überfuhr sie plötzlich ein leichtes Stechen im Magen. Sie krümmte sich etwas und stöhnte schmerzvoll, als das Stechen schlimmer wurde. Sie kniete sich zu Boden und drückte ihre Arme fest in den Magen, zur Hoffnung, es würde aufhöre, doch das tat es nicht. Celia schrie quälerisch und ihr Kopf knallte auf den Boden. Mit letzter Kraft sah sie zu April hoch. "Hilf mir." Wimmerte sie und dann fielen ihre Augen zu und lag ohnmächtig am Boden...

[Ende Celia alt]

"Na ja... ich weiß nicht genau was es ist. Ich weiß nur das...", er brach ab und sah den kleinen Jungen an. Er wollte ihm keine Angst einjagen und bedeutete dem jungen Mann ihm zu folgen. "Hör zu," sagte er leise. "Ein guter Freund starb an den Folgen dieser Wunde. NAch meinem Wissen kann man ihn nur mit Der MAgie eines Drachen heilen." Eindringlich sah er dem Anderen in die Augen.